Dienstag, 3. Juli 2012

Cineastisches II

Marias letzte Reise (D, 2005)

Monica Bleibtreu spielt in einer ihrer letzten großen Rollen eine krebskranke Bäuerin, die sich nichts mehr wünscht, außer zuhause, in vertrauter Umgebung, sterben zu dürfen, jedoch nicht, ohne noch einmal das Leben in allen seinen Facetten zu zelebrieren.
Ein tragikomischer Film über würdevolles Sterben. (Rezension)

Montag, 25. Juni 2012

Letzte Worte

"Man hätte gerne eine Sammlung der letzten Worte berühmter Menschen." - François-René de Chateaubriand, Vie de Rancé, 1844
Diesem Wunsch wurde schon oft entsprochen, auch wir möchten dieser Tradition folgen.
Wir versuchen dabei so tagesaktuell wie möglich zu bleiben.
25. Juni 1852 – Der Architekt Antoni Gaudí, herausragender Vertreter des neukatalanischen Stils und Architekt der Sagrada Família in Barcelona wird geboren.
Seine letzten Worte:
"Amen. Amen. Mein Gott, mein Gott."

Donnerstag, 21. Juni 2012

Im Gespräch: Medizinprofessor Gian Domenico Borasio

Was  haben Geburt und Tod gemeinsam?



Wann dürfen wir überhaupt sterben?
Sterben ist ein Prozess, den man nach Ansicht des Münchner Palliativmediziners Gian Domenico Borasio nach Möglichkeit nicht stören sollte. Er nennt es „das liebevolle Unterlassen am Lebensende“.

Ein ausführliches Interview in der Frankfurter Allgemeinen hier.

Tod, Humor und Lyrik?



Das gelbe Vögelein und der blaue Kakadu


Ein gelbes Vögelein, rund und adrett
- noch keineswegs fett -
verliebte sich in einen blauen Kakadu.
Geschmeichelt wandte er sich ihm zu.

„Lass uns zusammen“, zwischerte es,
„gehen in medias res.“
Auf der Hochzeit wunderten sich viele,
verfolgte der Kakadu doch immer finanzielle Ziele.

Das kleine gelbe Vögelein aber,
mittellos, doch schlau wie Homo Faber,
schenkte seinem Mann sein ganzes Herz,
dieser dachte nur an den Kommerz.

Entführte es, verlangte von seinen Lieben
ihm viel Geld herzuschieben.
Keiner wollte zahlen für das liebe Geschöpf,
und so verlor es tragischerweise seinen Köpf'.

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"Days with my Father": Ein bewegender Abschied in Bildern

Phillip Toledano hielt die letzten Jahre seines dementen Vaters in Bildern fest, um sich erinnern zu können. Im seen.by-Interview, dass auch DER SPIEGEL veröffentlicht hat, spricht der Fotograf über seine Lügen aus Liebe, seine einsamen Tränen - und sein Glück, dass er in dieser Weise von seinem Vater Abschied nehmen durfte. 


Vater und Sohn (Quelle: spiegel.de)




Toledano: Ich wollte vor allem die Zeit mit meinem Vater dokumentieren. Dann habe ich alles ins Internet gestellt, weil ich irgendwie Abstand brauchte. Und plötzlich wurde die Seite mehr als zwei Millionen Mal aufgerufen und ich bekam Zehntausende Mails. Viele Teenager haben mir über die Liebe zu ihrem Vater geschrieben. Manche Menschen erzählten, sie hätten durch die Bilder zum ersten mal nach 15 Jahren wieder mit ihren Eltern gesprochen. Als Künstler macht man, pauschal gesagt, nicht oft Dinge, die wirklich nützlich sind. Doch etwas über die Welt auszusagen, Menschen anzurühren, ist für mich der Sinn von Kunst. "Days with my Father" ist das Beste, was ich je tun werde.
(vollständiges Interview)

(Quelle: spiegel.de)

Seit dieser Woche ist die geschichte von Toledanos Eltern als Kurzfilm  erschienen: "A shadow remains" ("Ein Schatten bleibt")


Cineastisches - Sterben im Film

Auf unserer Spezialseite "Cineastisches" sollen Filme vorgestellt werden, die das Thema "Sterben" mit den Mitteln des Kinos darzustellen versuchen. Jedem Film ist der Trailer und der Link zu einer Rezension angehängt.

Montag, 18. Juni 2012

Thomas Hürlimann, der Inlandskorrespondent des Sterbens


Begrüßung von Thomas Hürlimann am 17. Juni 2012
„Erzählen: das Band zwischen Himmel und Erde“
Der Dichter Thomas Hürlimann

Von Prof. Erich Garhammer

Thomas Hürlimann 2. v. links, Erich Garhammer 4. v. rechts


Inlandskorrespondent solle er lieber werden, so riet ihm sein Philosophielehrer. Er wurde In­landskorrespondent- allerdings ganz anderer Art, nämlich in Sachen Literatur. Thomas Hür­limann, 1950 in Zug in der Schweiz geboren, zählt  zu den großen Autoren der Gegenwart. Er wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet: dem Rauriser Literaturpreis (1982), dem Preis der Stiftung Bibel und Kultur (1992), dem Weilheimer Literaturpreis (1994), dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung (1997), dem Joseph-Breitbach-Preis (2001), dem Jean-Paul-Preis (2003), dem Herbert Haag Preis für Freiheit in der Kirche (2010) und gerade jetzt mit dem Thomas-Mann-Preis. Herzlichen Glückwunsch dazu!
Viele Fäden könnte man aus dem Erzählwerk von Hürlimann herausziehen. Ich möchte nur drei Motive andeuten.

1.     Tod und Sterben
Zum einen den Faden „Tod und Sterben“: Seine Berufung zum Schriftsteller ist geprägt vom frühen Tod seines jüngeren Bruders. „Ich möchte mit seinen Augen die Welt betrachten“, das ist sein literarischer Antrieb. Freilich sperrt sich zunächst in ihm alles, über den Tod seines Bruders zu sprechen und zu schreiben. So verfremdet er seine Erfahrungen in die Erzählung „Die Tessinerin“. Die Hauptgestalt, in jungen Jahren Bedienung im Tessin, heiratet in ein Schweizer Alpendorf und ehelicht den Lehrer von Eutel. Sie wird dort nie heimisch, sie bleibt „Die Tessinerin“. Aus der Perspektive des Dorfwirtshauses wird ihr Sterben beobachtet und kommentiert. In diese Erzählung hat Thomas Hürlimann ein literarisches Epitaph für seinen Bruder eingefügt.
In seinen Notizen „Sprung in den Papierkorb“ beschreibt er diese Erfahrung so:
Der mir liebste Mensch war mein Bruder. Er hatte Knochenkrebs und kämpfte vier Jahre gegen den Tod. Sein Sterben verwandelte mich. Ihm zeigte sich alles im Abend- und Ab­schiedslicht, in den Tönen der Dämmerung, und fast ohne es zu merken, begann ich seine Sicht zu übernehmen. Ich lernte, dass das Schöne, wie Rilke sagt, der Anfang des Schreck­lichen ist und das Schreckliche der Anfang des Schönen. Am Bett des Sterbenden schrieb ich erneut ein Theaterstück, und mit wachsender Erregung nahm ich wahr, wie ich zum ersten Mal etwas Eigenes erschuf...Aber es war sein Eigenes. Das Eigene meines Bruders. Nicht ich, er war der Autor. Die Dämmertöne gehörten ihm. Er, nicht ich, hatte das Stück erdacht. Es kam an. Im „Berliner Tagesspiegel“, der wichtigsten Zeitung der Stadt, konnte ich lesen, dass ein neuer Name aufgetaucht sei, ein Name den man sich merken müsse. Schön. Sehr schön. Dumm war nur, dass es ein Toter war, erst noch mein Bruder, der dieses Bravourstück hinge­legt hatte.“ (Der Sprung in den Papierkorb 11f.)

In der Geschichte „Herr des Raumes“ aus dem Geschichtenband „Die Satellitenstadt“ hält Hürlimann eine hellsichtige Beobachtung fest: für ihn besteht zwischen dem Tabuisieren des Todes und dem Aufkommen der harten Drogen ein direkter Zusammenhang. „Just an dem Tag, da die Pariser Stadtverwaltung die Trauerzüge aus verkehrstechnischen Gründen unter­sagt hatte, wurde inmitten der City ein bis dato unbekanntes Phänomen gesichtet. Er war es. Er hatte einen neuen Namen, die Droge, und ein neues Werkzeug, die Spritze.“ (Satelliten­stadt, 170) Er: der verbannte Tod wurde nun in ganz neuer Weise öffentlich. Und Hürlimann wurde bewusst – er hatte seinem toten Großvater noch die Zehen gestreichelt – dass seine Generation die letzte sei, die in früher Kindheit mit dem Tod vertraut wurde. „Der Jeunesse von heute wird diese Erfahrung verweigert. Nie hört sie ein Röcheln, nie riecht sie eine Lei­che. Trotzdem sagen wir ihnen: Drogen enden tödlich. Wie wahr! Aber das Wort hat keinen Geruch für sie, es strahlt keine Warnung aus. So erklärt sich, warum es dem Räumer gelingen konnte, für sein Thanatos-Ballett ausgerechnet die Blüte des Landes zu engagieren. Lernen die Kids den Tod endlich kennen, hängen sie bereits an seiner Nadel.“ (Ebd. 171)

Das Thema des Sterbens durchzieht sein Schreiben  -  nicht todtraurig, aber todsicher. Der Tod ist uns allen sicher. Auch seinem Roman „Vierzig Rosen“ ist von Anfang an das Thema von Tod und Vergänglichkeit eingraviert: Marie bekommt vom Blumenboten 40 Rosen über­reicht: „Dann umarmte sie das Bouquet und konnte leider nicht verhindern, daß ihr ein leich­ter, der Süße entfließender Fäkalgeruch in die Nase stieg …Sie hielt den Strauß etwas zur Seite und beobachtete, wie sich der Bote rückwärts davonmachte. Er trug eine schwarze Kra­watte, und auf der Ladefläche des dreirädrigen Karrens lag ein Trauerkranz mit violetten Schleifen. Seine nächste Station war der Friedhof, wo um diese Zeit, wenn es zu herbsten begann, jeden Vormittag ein Begräbnis stattfand.“ (20)


Teilnehmer des Seminars 

2.     Die katholische Sozialisation
Sodann ist das Schreiben von Thomas Hürlimann geprägt von seiner katholischen, näherhin klösterlichen Erziehung im Stift Einsiedeln. Viele seiner Beschreibungen des Klosteralltags etwa die Einkleidungsszene des Zöglings in seinem Roman „Der große Kater“ gehörten in jedes Lesebuch.
Hürlimann leistet in seinem Schreiben so etwas wie den Versuch einer narrativen Rettung des katholischen Kosmos. Mit „Katholisch“ ist freilich keine Einschwörungsformel gemeint oder eine konfessionalistische Apologetik, sondern eher das Plädoyer für die Vielfalt, die Weite, das Abgründige. Ein Plädoyer für das „et - et“. „Wenn wir sagen ‚Wir Katholiken’, sind wir schon nicht mehr katholisch“, so hat es Gabriel Marcel einmal formuliert.

Agape

3.      Die Katze: das dissidente Tier
Ein drittes Motiv, das bei Thomas Hürlimann zentral ist, ist die Katze. Er hat mir einmal er­zählt, als er in einer Schreibkrise war, sei ihm eine Katze zugelaufen. Dies steigerte anfangs noch sein Problem: er wohnte nämlich in einem Haus, wo Tiere grundsätzlich verboten wa­ren. Der Hausherr im obersten Stockwerk hielt sich sogar einen scharfen Hund, um alle ande­ren Tiere wegzubeißen. Die Katze verlangte jedoch ihren regelmäßigen und geschützten Auslauf, der ihn nun weiterhin vom Schreiben abhielt. Aber die streunende Katze und ihre personifizierte Freiheit erlösten ihn von seinem Schreibzwang und schenkten ihm gerade da­durch den rettenden Einfall. Die Katze mit ihrem funkelnden Augenpaar als Wiederverzaube­rung der Welt – Hürlimann hat diese Erfahrung häufig beschrieben.
Die Katze ist auch auf dem Deckengemälde in der Klosterkirche Maria Einsiedeln von den Gebrüder Asam dargestellt worden – neben Judas, wie sie einen Teller ausleckt. Die Katze neben Judas, das dissidente Tier, die Katze, die auf der Arche Noah nicht erwähnt wird, für Hürlimann ist sie das Vitale, das Unzähmbare, das Gegenteil der klösterlich angezielten ‚Va­senexistenz’. Übrigens: der Name „Katzentisch“ kommt von Ketzertisch – Hürlimann ist in diesem Sinn ein Ketzer, der das Ausgeschlossene, das Verdrängte an den Tisch holen will. So kann Marie im Roman „Vierzig Rosen“ von sich sagen: … „ich bin eine Katz. Ich vertrage kein Halsband.“
Mit dem Namen Katz hat Hürlimann in seinem letzten Roman vor allem die jüdische Traditi­onslinie seiner Familie an den Tisch geholt. Und das ist selbst für ihn eine erstaunliche Selbstentdeckung. Der Vater von Marie, der „Seidenkatz“, stellt fest: „Wir Juden… stellen lauter unpraktische Regeln auf, Regeln, durch die wir die Dinge fürchterlich komplizieren. Warum tun wird das? Ich habe lange gebraucht, um eine Erklärung zu finden. Sie ist sehr simpel. Wir umgeben uns mit all diesen Gesetzen, damit wir beim besten Willen keine Zeit haben, über die letzten Dinge nachzudenken. Aber auch wir Juden haben ein Jenseits. Die Geschichten. Ja, die Geschichten. In den Geschichten leben wir weiter.“ (227) Thomas Hür­limann gründet also seine Erzählwurzeln in diesem Geschichtenkosmos des Judentums und im Geist des Chassidismus; von dessen Gründergestalt Baal Schem Tov wird berichtet: „Im­mer, wenn der Baal Schem Tov sah, daß das Band zwischen Himmel und Erde zerschnitten war, und es unmöglich blieb, es durch Gebet wieder zu verknüpfen, pflegte er es zu erneuern, in dem er eine Geschichte erzählte.“ In diesem Satz steckt das Vertrauen der Chassidim in die ungebrochene Wirksamkeit Gottes, die der Geschichten bedarf, um auch heute noch spürbar zu werden. In dieser Spur geht Thomas Hürlimann. Er knüpft das Band zwischen Himmel und Erde in seiner Literatur neu.


Lieber Thomas,
herzlich willkommen in Himmelspforten. Wir freuen uns auf Deine Lesung.

Literatur:
Thomas Hürlimann, Die Tessinerin. Geschichten, Frankfurt a.M. 1984.
Ders., Die Satellitenstadt. Geschichten, Frankfurt a.M. 1994.
Ders., Der große Kater. Roman, Zürich 1998.
Ders., Fräulein Stark. Novelle, Zürich 2001.
Ders., Vierzig Rosen. Roman, Zürich 2006.
Ders., Das Einsiedler Welttheater 2007, Zürich 2007.
Ders., Der Sprung in den Papierkorb. Geschichten, Gedanken und Notizen am Rand, Zürich 2008.

Sonntag, 17. Juni 2012

Das Sterben des Andy Whitfield

Ohne große Worte: Als Spartacus: Blood and Sand-Star Andy Whitfield in den letzten Monaten seines Lebens versuchte, den Krebs zu bekämpfen, wurde er dabei von einem Kamera Team bei jedem seiner Schritte begleitet. Das Ergebnis ist Be here Now – The Andy Whitfield Story, eine Feature-Length Dokumentation über den letzten Kampf des jung verstorbenen Schauspieler, Ehemann, Vaters und Figur des Spartacus.



Samstag, 16. Juni 2012

Thomas Hürlimann beim Sonntagsdialog


Schriftsteller Thomas Hürlimann zu Gast beim Sonntagsdialog

Thomas-Mann-Preisträger 2012 liest am 17. Juni in Himmelspforten aus seinem Roman „Der große Kater“     

Thomas Hürlimann

Längst ist der Sonntagsdialog in Himmelspforten eine feste Größe im Würzburger Kulturleben. Einmal im Jahr laden das Exerzitienhaus der Diözese Würzburg und der Lehrstuhl für Pastoraltheologie der Katholisch-Theologischen Fakultät gemeinsam zu einem besonderen Sonntag ein: Nach dem Gottesdienst liest ein Autor aus seinem neuesten Werk und stellt sich den Fragen der Zuhörer. Ein kulinarischer Abschluss rundet die Veranstaltung ab.


Gast des nächsten Sonntagsdialogs am 17. Juni 2012 ist der Schweizer Schriftsteller und Literat Thomas Hürlimann. Er liest er aus seinem 1998 erschienenen Roman „Der große Kater“, der 2010 mit Bruno Ganz in der Hauptrolle verfilmt wurde. Das Werk beschäftigt sich sowohl mit Hürlimanns Familiengeschichte wie der politischen Vergangenheit der Schweiz, es ist packender Politkrimi, tragisches Familienepos und autobiografische Erzählung in einem.

Hauptfigur des Romans ist Thomas Hürlimanns Vater, der Schweizer Bundesrat Hans Hürlimann. Dieser gerät 1979 in eine Glaubwürdigkeitskrise, weil er als Schweizer Bundespräsident die Krebserkrankung seines Kindes dem politischen Machterhalt unterordnet.

„Der große Kater“ wurde oftmals als Schlüsselroman gelesen, als Abrechnung des Sohnes mit dem Vater, der für die Berufskarriere seine Familie opfert. Dabei wird jedoch leicht die Vielschichtigkeit und innere Zerrissenheit der Hauptfigur des Romans übersehen. "Der große Kater" ist mindestens ebenso fulminante Kritik am politischen System und seinem Spiel der Intrigen.

Der 1950 in Zug in der Schweiz geborene Hürlimann wurde mit zahlreichen Preisen und Ehrungen ausge¬zeichnet, so u.a. 1992 mit dem Preis der Stiftung Bibel und Kultur, 1997 mit dem Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung und 2003 mit dem Jean-Paul-Preis. Erst vor wenigen Tagen wurde zudem bekannt, dass Hürlimann im Oktober mit dem diesjährigen Thomas-Mann-Preis, einem der renommiertesten deutschen Literaturpreise, geehrt wird.

Zu seinen bekanntesten Werken zählen die Novellen "Das Gartenhaus" und "Fräulein Stark" sowie die Romane "Der große Kater" und "Vierzig Rosen". Zuletzt erschien 2009 Hürlimanns Kurzgeschichten-Sammlung "Dämmerschoppen". Er lebt im schweizerischen Willerzell und in Berlin.

Der Sonntagsdialog beginnt um 10 Uhr mit einer Eucharistiefeier im Exerzitienhaus Himmelspforten, Prediger ist der Würzburger Pastoraltheologe Professor Erich Garhammer. Lesung und Gespräch mit Thomas Hürlimann schließen sich um 11 Uhr an. Um 12.30 Uhr endet die Veranstaltung mit einem Mittagsimbiss.
Quelle Lehrstuhl für Pastoraltheologie Uni Würzburg

Brauchen wir eine Reformation des Sterbens?

Mit dieser zentralen Frage beschäftigen sich im Sommersemester 2012 Studenten der Katholischen Theologie an der Uni Würzburg.

Inhalt:
War das Sterben früher in familiärem und kirchlichem Kontext eingebunden- der Arzt hatte laut Hippokrates das Zimmer eines Sterbenden zu verlassen- so ist das Sterben heute medikalisiert: Arzt und Medizin haben die Oberhoheit.
Was bedeutet das für das Sterben?
Drei literarische Beispiele sollen als Quellen dafür dienen  (Max Frisch, Thomas Hürlimann und Christof Schlingensief), bevor eigene Erfahrungen besprochen werden.
Thomas Hürlimann wird am 17. Juni aus seinem Werk lesen.
Literatur:
Max Frisch, Entwürfe zu einem dritten Tagebuch, Berlin 2010.
Peter Noll, Diktate über Sterben und Tod. Mit der Totenrede von Max Frisch, München 2009.
Thomas Hürlimann, Die Tessinerin. Geschichten, Zürich 1981.
Christof Schlingensief, So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein! Tagebuch einer Krebserkrankung, Köln 2009.
Gian Domenico Borasio, Über das Sterben. Was wir wissen. Was wir tun können. Wie wir uns darauf einstellen, München 2011.

Impressionen: